Der Biber macht keinen Winterschlaf. Er ist das ganze Jahr aktiv und verbringt auch im Winter viel Zeit im Wasser. Mit einigen Spezialitäten hat er sich perfekt an die kalten Winter in unseren Breitengraden angepasst:
23'000 Haare pro Quadratzentimeter
Ein sehr warmes und dichtes Fell packt den Biber wohlig ein. Die Kelle und die Hinterfüsse sind die einzigen unbehaarten Körperteile. Am dichtesten ist das Biberfell am Bauch. In diesem Bereich wachsen rund 23'000 Haare auf einen Quadratzentimeter Haut. Zum Vergleich: Auf dem Kopf eines Menschen wachsen auf derselben Fläche nur ca. 300 Haare.
Das Biberfell besteht aus zwei Schichten: Innen isoliert eine dichte Unterwolle, darüber schützen die Grannenhaare. Der Biber fettet die Grannenhaare regelmässig ein. Er besitzt dazu spezielle Drüsen am Hinterleib, sogenannte Ölsäcke. Der zweite Zeh am Hinterfuss dient als Putzkralle, mit deren Hilfe er das Fett im Fell verteilt.
Im Spätsommer frisst sich der Biber eine bis zu 3 Zentimeter dicke Fettschicht unter der Haut an, die ihn noch besser vor der Kälte schützt. Dadurch wird er 3 bis 4 Kilogramm schwerer.
Eine warme Burg im Wasser
Die Biberburg ist normalerweise eine Erdhöhle mit einem Eingang unter der Wasseroberfläche. Der Biber verstärkt und isoliert die Burg mit Schlamm und Holz. Damit der Biber auch bei geschlossener Eisdecke an Nahrung kommt, legt er sich ein «Nahrungsfloss» vor dem Bau an. Dieses Floss besteht aus Bäumen und Ästen, die der Biber im Herbst fällt und im Wasser schwimmend aufbewahrt.
Im Winter reduzieren die Biber ihre Aktivitäten ausserhalb der Biberburg auf ein Minimum. Sie verbringen bis zu 20 Stunden am Tag im gut isolierten Bau. Die Familienmitglieder wärmen sich gegenseitig und wechseln sich beim Schlafen und Wachen ab, um die Wärme konstant zu halten. Die Körpertemperatur wird um ein Grad abgesenkt. Bei extremer Kälte kann es sein, dass die Biber nur noch einmal in der Woche aus dem Biberbau kommen.